Sexualität wird immer digitaler, wie in der aktuellen Ausgabe des Magazins t3n zu lesen ist. VR-Pornos, intelligente Sextoys und erotische Podcasts bereichern die schönste Nebensache der Welt. Und der Markt für Sex-Tech und alles, was damit zusammenhängt, wächst unaufhörlich. Doch Hersteller und Händler haben auch heute noch mit gesellschaftlichen Vorurteilen zu kämpfen.
Sex-Tech ist DER Trend für die Zukunft
Ist die erotische Zukunft Hightech? Schaut man sich die Entwicklung der vergangenen Monate – vielleicht sogar Jahre – an, muss diese Frage ganz klar mit „Ja“ beantwortet werden. Denn: Der Sex-Tech-Bereich, die Verbindung von Erotik und Technik, wird immer bedeutender. Die Nachfrage nach Produkten wie smarten Vibratoren oder realistische VR-Pornos steigt.
Ein gutes Beispiel für den Digitalisierungstrend in der Erotikindustrie ist vrXcity, eine beliebte Sex-Simulation des globalen Tech-Unternehmens me.mento 3D Interactive GmbH. Bei vrXcity haben die User die Möglichkeit, in einer hochmodernen Virtual-Reality-Umgebung mit Nachbildungen echter Pornostars Sex zu haben. Laut den Entwicklern ist bei CGI-VR-Pornos Zentimeterarbeit gefragt. Und das Endprodukt ist ohne jeden Zweifel sehr beeindruckend.
Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Stratistics MRC beläuft sich das Wachstum des „Sexual Wellness“-Marktes in Zukunft auf jährlich 13 Prozent, sodass das Volumen im Jahr 2026 gigantische 122 Milliarden US-Dollar betragen wird. Dominique Karetsos von der auf den Sex-Tech-Trend spezialisierten globalen Marketingagentur Healthy Pleasure Group meint, dass Sextech eine Marktlücke schließe und damit der Aufschwung zu erklären sei. Früher habe es nämlich nur Verhütungsmittel und Pornos gegeben, dazwischen aber nichts – bis jetzt, wo digitale Hightech-Erotikprodukte immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Auch Johannes von Plettenberg, Gründer von Wow Tech, hat die Zeichen der Zeit erkannt. Der frühere Finanzchef von Amorelie erwarb 2017 die Rechte am „Womanizer“, dem meistverkauften Sexspielzeug des Unternehmens. Und weitere Sextoy-Marken folgten. In diesem Jahr rechnet er mit einem Umsatz von um die 100 Millionen Euro.
Früher Plastikdildos, heute Hightech-Vibratoren
Ein Event, auf dem die größten Sex-Tech-Neuheiten vorgestellt werden, ist die Sx Tech, die am 20. November 2020 in Berlin stattfindet.
Auf der Messe erwartet die Besucher von hochmodernen App-gesteuerten Vibratoren bis hin zu Sexrobotern eine große Fundgrube an digitalen Erotikprodukten für Männer und Frauen. Natürlich alles Hightech. Altbackene Plastikdildos sucht man dort vergebens.
Sx Tech 2020: Terminplan für Berliner Sex-Tech-Messe steht fest
Gegründet wurde die Sx Tech von Ola Miedzynska, eine Anfang 30-jährigen Frau, die anfangs nur als Business-Relation-Managerin in der Tech-Branche tätig war. Sie berichtet, dass sie eines Tages auf den KI-gesteuerten RealDoll-Sexroboter Harmony stieß und sofort begeistert war. Allerdings konnte sie keinen Messeveranstalter davon überzeugen, diesen auszustellen – mit anderen KI-Assistenten wie Siri oder Alexa wäre das wohl möglich gewesen. Sie bemerkte, wie vorurteilsbehaftet Sex-Tech noch heute ist. Eine gängige Kritik: Sexroboter objektifizieren das weibliche Geschlecht.
Miedzynska veranlasste das dazu, mit der Sx Tech selbst eine Messe für erotische Hightech-Produkte jeglicher Art ins Leben zu rufen. Für Firmen, die mit ähnlichen Hürden zu kämpfen haben, ist das Event ein echter Segen.
t3n berichtet über Sex-Tech
Mehr über Sex-Tech kann man in der aktuellen Ausgabe (Nr. 61) von t3n – dem Magazin für digitales Business – im Artikel „Let's talk about Sex(tech): Die Digitalisierung unseres Sexlebens hat begonnen“ lesen.