XTube geht in wenigen Monaten offline. Dies wurde erstmals durch einen Twitter-Post der Anti-Porno-Aktivistin Laila Mickelwait bekannt. Inzwischen machte die Pornoseite selbst in einem Update der FAQs den geplanten Shut-Down offiziell.
XTube geht am 5. September offline
MindGeek ist einer der weltweit führenden Porno-Konzerne, zu dem Portale wie Pornhub, YouPorn oder RedTube sowie bekannte Porno-Produktionsstudios wie Digital Playground oder Brazzers gehören.
Und auch die Pornoseite XTube.com ist Teil von MindGeek – oder sollte man besser sagen war?!
Denn schon bald wird XTube offline genommen. Nachzulesen ist dies in den FAQs der Pornoseite. Dort heißt es: “Am 5. September werden alle Inhalte, die von den Usern hochgeladen wurden, gelöscht, da XTube geschlossen wird.” Außerdem berichtete am 6. Juli TNW als erstes News-Portal darüber.
Interessant: Bekannt geworden ist die Schließung von XTube nicht etwa durch die Bekanntgabe in den FAQs oder dem Beitrag von TNW. Die FAQs wurden nämlich erst geupdated und der TNW-Beitrag erst veröffentlicht, nachdem die baldige Schließung bereits anderswo durchgesickert war – und zwar durch einen Social-Media-Post der Anti-Porno-Aktivistin Laila Mickelwait.
BREAKING: Major MindGeek porn tube site Xtube is SHUTTING DOWN September 5.
Lesson: If you can’t operate legally, you can’t operate at all.
Next up: Pornhub.#Traffickinghub #ShutItDown #GoodbyeXtube pic.twitter.com/gkvYeKE5wP
— Laila Mickelwait (@LailaMickelwait) July 6, 2021
Auf Twitter schrieb diese: “Durchbruch: XTube, die Porno-Tube-Seite von MindGeek, macht am 5. September dicht.”
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Harsche Kritik an Mindgeek
Mickelwait beließ es aber nicht bei der bloßen Meldung. Sie ergänzte ihren Post um eine implizite Kritik an MindGeek bzw. dessen Praktiken. So heißt es weiter: “Lektion: Wenn du dein Angebot nicht legal halten kannst, solltest du überhaupt nichts mehr anbieten. Als nächstes ist Pornhub an der Reihe.”
Damit spielt die Anti-Porno-Aktivistin auf die vermehrte Kritik in den vergangenen Monaten an, der insbesondere Tube-Seiten von MindGeek ausgesetzt waren.
Grundtenor: Der Porno-Konzern lässt es zu und fördert es teilweise sogar, dass illegale Inhalte wie Vergewaltigung, Kindesmissbrauch oder Rache-Pornos auf der eigenen Plattform verbreitet werden.
Und auch aus Deutschland mehren sich in jüngster Vergangenheit kritische Stimmen gegenüber MindGeek – in erster Linie von Seiten des Jugendschutzes.
Wir haben bereits im vergangenen Jahr über einen Vorstoß der Anstalt für Landesmedien NRW berichtet, die drei Pornoseiten Pornhub, Youporn und MyDirtyHobby (alle Teil von Mindgeek) wegen unzureichenden Maßnahmen zur Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen in Deutschland zu sperren.
Content-Upload bereits seit 5. Juli gesperrt
In den FAQs beschreibt XTube im Detail, ab wann welche Funktionen und Services nicht mehr zur Verfügung stehen und bis wann noch ausstehende Gebühren eingezogen werden sowie Auszahlungen erfolgen sollen.
So ist es seit dem 5. Juli nicht mehr möglich, Content auf XTube hochzuladen – also genau zwei Monate bevor es zur eigentlichen Schließung der Seite kommt. Gleiches gilt fürs Downloaden. Auch diese Funktion wurde bereits abgestellt.
Die Gebühren für VIP- und XTube-Premium-Mitglieder, also Usern, die ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen haben, werden am 5. August eingezogen. Das ist dann auch der Zeitpunkt, an dem die Mitgliedschaft gekündigt wird. Ihre Vorteile können Premium-Kunden allerdings noch einen weiteren Monat bis zur endgültigen XTube-Schließung am 5. September in Anspruch nehmen.
Die noch ausstehenden Auszahlungen an die Content-Creator sind laut FAQs für den 16. September geplant. XTube weist darauf hin, dass Auszahlungen nur an diejenigen getätigt werden können, die nicht vor dem 5. September eigenständig ihren Account löschen.