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Twitter beginnt, Porno-Inhalte in Deutschland zu blocken

Facebook, Instagram und Youtube sind für ihren strengen Umgang mit sexuellen Inhalten bekannt. Pornografische Inhalte und Angebote sind hier verboten und werden zensiert. Twitter betraf das bisher nicht (flächendeckend).

Das englischsprachige Online-Magazin Wired gibt jetzt jedoch bekannt, dass bereits seit 2020 gezielt Profile mit pornografischen Inhalten geblockt werden.

Blocken oder Altersbeschränkung?

Wie stellt man sicher, dass Minderjährige nicht durch Zufall mit pornografischen Inhalten konfrontiert werden? Eine Möglichkeit wäre es, funktionierende Altersverifikationen in den Plattformen einzubauen. Oder man blockt einfach nach Bedarf das, was nicht gesehen werden soll.

Letzteres soll seit 2020 regelmäßig auf Twitter geschehen sein. Deutsche Institutionen forderten von der Mikroblogging-Plattform schon lange funktionierende Maßnahmen zur Sicherung des Jugendschutzes.

Und Twitter beugte sich. Laut Informationen von Wired sollen bisher über 60 Accounts blockiert worden sein. Teilweise finden sich darunter Profile mit mehreren hunderttausend Followern. Alle Profile mit pornografischem Inhalt zu löschen, übersteigt jedoch die Kapazitäten der Zensoren.

Die Besucher der betroffenen Profile sehen jetzt anstelle der pornografischen Inhalte nur noch eine Meldung, dass das Konto aus rechtlichen Gründen vorübergehend eingefroren sei.

Jugendschutz kennt kein Pardon

Dass die Inhalte wieder auftauchen, ist unwahrscheinlich, denn Twitter steht unter massivem Druck der deutschen Behörden. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz erklärte schon vergangenes Jahr, dass er beim Thema Jugendschutz auf Social Media kein Pardon kenne.

„Twitter hat die nötigen technischen Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche vor pornografischen Inhalten zu schützen. Dass diese Möglichkeiten bislang ungenutzt bleiben und Twitter seiner Verantwortung nicht proaktiv nachkommt, ist nicht nachvollziehbar“, erklärte er im Oktober. „Da die Profilinhaber aufgrund ihrer Anonymität nicht belangt werden können, nehmen wir nun Twitter als Host-Provider in die Pflicht.“

Doch Eumann möchte weiter den Dialog suchen. Es ginge ihm nicht darum, die Meinungsfreiheit im Netz zu unterdrücken, sondern lediglich darum, den Jugendschutz einzuhalten. Wenn die Betreiber der sozialen Medien die Altersbeschränkungen nicht umsetzen wollen oder können, dann hilft allerdings nur ein Blockieren.

Immer mehr Anbieter von pornografischem Material unter Druck

Mit Twitter beugt sich eine weitere Plattform den Forderungen des Jugendschutzes. Nicht nur Social Media ist von der Zensur betroffen. In Deutschland steht vor allem die Pornoseite xHamster immer wieder in der Kritik, Jugendschutz nicht ernst zu nehmen. Aber auch Pornhub und Youporn hatten in diesem Bereich in der Vergangenheit Probleme, sodass ihnen die Sperrung drohte.

Neben Deutschland geht in Europa auch Frankreich massiv gegen den Zugriff Minderjähriger auf die Erwachsenenseiten vor. Die französischen Behörden haben unter anderem Pornhub, xHamster, XVideos, XNXX und Tukif ein Ultimatum gestellt, um eine wirksame Alters-Verifikation einzuführen.

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