Das coronabedingte Social-Distancing hat sich neben vielen weiteren Bereichen auch auf das Dating-Verhalten der Menschen ausgewirkt. So zeigen aktuelle Umfragen, dass inzwischen verstärkt per Videochat gedatet und sogar Sex praktiziert wird. Ein Trend, der bis nach der Pandemie anhalten könnte.
Noch vor dem ersten Reallife-Date: Singles treffen sich per Videocall
Die Corona-Pandemie hat zu einigen Veränderungen geführt – vor allem was soziale Kontakte anbelangt. Persönliche Treffen im Reallife waren in den vergangenen Monaten nur eingeschränkt möglich, was vor allem für Singles auf Partnersuche ein harter Einschnitt war.
Doch dank des Internets und moderner Kommunikationsmittel im Allgemeinen tun sich immer mehr Möglichkeiten auf, trotz Lockdown und Social Distancing zu daten – nämlich per Videocall. Soll heißen: Statt sich im echten Leben zu treffen, wird sich für ein Telefongespräch verabredet, bei dem die Gesprächspartner einander nicht nur hören, sondern auch sehen können.
Neben einer reinen Telefonoption ist das ein weiteres Feature, das inzwischen viele Dating-Apps und -Seiten anbieten. Womöglich als Reaktion auf veränderte Dating-Bedingungen in der Krisen-Zeit.
Expertin sieht viele Vorteile in Sex per Videocall
Sogar Sex per Videocall ist denkbar und könnte schnell zum Trend werden. Christine Janson, weiblicher Sex-Coach aus Frankfurt, meint: „Da reale Berührungen mit einem Date derzeit schwierig sind, bekommt die visuelle Kommunikation mit Handykameras eine größere Bedeutung. Deshalb fallen beim Videochat oft schneller die Hüllen als im realen Leben, und es besteht die Möglichkeit, sich dabei selbst zu befriedigen.“
Das „New York Health Institute“ begrüßt eine solche Entwicklung und schlägt in die gleiche Kerbe wie Janson. Bereits im vergangenen Jahr hieß es vonseiten der US-Gesundheitseinrichtung, dass Erotik-Spaß im Videochat mit Toy und virtuellem Partner die sicherste Methode sei, Safer Sex zu betreiben. Und zwar bis für alle Menschen ein Impfstoff verfügbar sei.
Umfrage zeigt: Jeder Vierte verspürt dank Videocalls beim Dating weniger Druck
Die hohe Nachfrage nach Videochat-Dates während der Pandemie hat die Slow-Dating-App „Once“ nun zum Anlass genommen, 2.400 der eigenen Mitglieder nach der Zukunft des Datings zu befragen.
Ergebnis: Ein Großteil der Befragten sieht die Videochat-Option, die neuerdings auch den „Once“-Nutzern zur Verfügung steht, positiv. Fast jeder Fünfte findet Gefallen daran, auf diese Weise ortsunabhängig Menschen treffen zu können. Weitere 40 Prozent lassen sich dank Videocalls sogar mehr Zeit beim virtuellen Kennenlernen. Außerdem gibt jeder Vierte an, nun entspannter zu sein und weniger Druck zu verspüren, sich mit dem Dating-Partner im Reallife treffen zu müssen.
Eine ähnliche Stimmung konnten auch andere Dating-Anbieter bei ihren Nutzern feststellen – etwa Bumble. So verzeichnete die Partnerschafts-App bereits im März 2020 einen Anstieg der Videocalls um 38 Prozent.
Videocalls für Sex und Dates auch nach der Pandemie?
Interessant: Das Ende der Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen bedeutet nicht zwingend das Aus für Erotik und Dating per Webcam. Von Teilnehmern der Bumble-Umfrage sagen immerhin 28 Prozent, also mehr als ein Viertel, dass sie auch nach der Krisen-Zeit mit den virtuellen Treffen weitermachen wollen.
Noch deutlicher fällt diesbezüglich das Ergebnis der „Once“-Umfrage aus. So geben hier ganze 60 Prozent der Befragten an, das virtuelle Daten per Videochat auch nach Corona zumindest teilweise fortzusetzen.
Die französische Psychoanalytikerin Fabienne Kraemer schlussfolgert: „Die Ergebnisse zeigen, dass die aufeinanderfolgenden Lockdowns und Kontaktbeschränkungen das System romantischer Begegnungen zutiefst durcheinander gebracht haben.“
Trotz Corona kein Erotik-Verzicht: Expertin rät zu virtuellem Sex
Kehrseite von Videochat-Dating
Wie so oft gibt es aber auch hier zweit Seiten der Medaille. Laut Janson bestehe durch das Kennenlernen per Videochat die Gefahr zu starker Anonymität. Womöglich würde man sich gegenseitig nur noch zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse benutzen.
Besonders Frauen seien Janson zufolge diesem Risiko ausgesetzt und müssten aufpassen, dass Männer sie nicht mit einem kostenlosen Webcamgirl verwechseln.
Laut Kraemer sei es deshalb wichtig, daran zu denken, dass es auch bei virtuellen Begegnungen per Dating-App immer um jemanden geht, der an einen denkt und einem das Gefühl gibt, weniger alleine zu sein.
Des Weiteren vermutet die Psychoanalytikerin, dass eine Mischform aus virtuellem und echtem Dating die Zukunft ist. Es bleibt abzuwarten, ob sie damit recht behält.
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