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Sex-Trend Gooning: Wenn Männer bis zum Trance-Zustand masturbieren

Ist das die moderne Form der Meditation? Gooning nennt sich der neue Solo-Sex-Trend, bei dem Männer mehrere Stunden oder Tage am Stück bis kurz vorm Orgasmus masturbieren – bis sie in eine Art Trance-Zustand gelangen. Doch was ist die genaue Bedeutung von Gooning, welche Rolle spielen Pornos und wo liegen die Risiken dieses außergewöhnlichen Vergnügens?

Was ist Gooning? Diese Bedeutung hat der Solo-Sex-Trend

Schaut man sich die Statistik der Suchanfragen bei Google für den Begriff „Gooning” an, zeigt sich, dass diese Praktik in den vergangenen zwei bis drei Jahren rasant an Beliebtheit gewonnen hat. Doch was genau ist Gooning eigentlich?

Mann schaut sich Pornos am PC an
Foto: dmitrimaruta – 123RF.com

Bei Gooning handelt es sich um eine Praktik beim Solo-Sex, bei welcher der Ausübende – üblicherweise männlichen Geschlechts – mehrere Stunden oder sogar mehrere Tage am Stück mit Masturbieren verbringt. Hierfür richtet dieser seine privaten Räumlichkeiten, die sogenannte „Goon Cave”, so her, dass er einer regelrechten Reizüberflutung durch pornografische Bilder und Videos ausgesetzt ist.

Der wichtigste Aspekt am Gooning ist, dass – und deswegen nimmt die Selbstbefriedigung überhaupt nur so einen langen Zeitraum in Anspruch – striktes Orgasmus-Verbot besteht. Es wird so lange masturbiert, bis der Punkt kurz vorm Orgasmus erreicht ist. Denn Edging, so nennt sich das Hinauszögern des Höhepunkts, ist einer der Grundpfeiler von Gooning.

Schöner onanieren mit diesen Wichstechniken

Viele Gooner bezeichnen sich als pornosexuell

Ob auf dem Fernseher, dem PC, dem Tablet, dem Handy oder an den Wänden, während einer Gooning-Session umgibt sich der Ausübende vollständig mit Pornos – eine der Grundvoraussetzungen. Ist eine Szene in einem der Erotikfilme wenig reizvoll, ist eine der anderen das vielleicht umso mehr. Schaut man kurz mal woanders hin, hat man trotzdem immer noch einen Porno im Blick. Denn das ist der Sinn des Gooning: die erotische Spannung soll zu keinem Zeitpunkt unterbrochen werden, damit man dauerhaft Lust auf das verspürt, was einem visuell geboten wird.

Dennoch ist der Grad der Notwendigkeit von Pornografie von Gooner zu Gooner unterschiedlich. Der eine benötigt für ein einzigartiges Gooning-Erlebnis mehr erotische Reize als der andere. Bei einigen Goonern reicht die Liebe zu Pornos so weit, dass sie sich selbst als pornosexuell bezeichnen. Sie ziehen pornografische Bilder und Videos gegenüber echtem Sex vor.

Wie stark Gooning mit Pornografie verknüpft ist, zeigt sich auch daran, dass viele Porno-Websites dieser Praktik eine eigene Kategorie widmen. Hierin finden sich vor allem sogenannte „Jerk-Off-Instructions” (Wichsanleitungen). Diese erläutern Goonern Schritt für Schritt, wie und wo sie sich berühren sollen. Zu den Creatorn solcher Videos bauen sie teilweise virtuelle Beziehungen auf, was ihre Gooning-Erfahrung deutlich intensiviert.

Selbstbefriedigung beim Mann: Warum Masturbieren gesund ist

Gooning als meditatives Erlebnis: Was den Reiz dieser Praktik ausmacht

Im Urban Dictionary findet sich für „Gooning” die Definition „sich dumm wichsen”. Weiter heißt es, dass der Gooner „vollständig von dem Gefühl hypnotisiert wird, die sein Penis ausstrahlt”. Man erreiche einen tranceartigen Zustand, in dem es gewissermaßen zu einer intimen Verschmelzung von Verstand und Penis kommt.

Behaarter Mann hat Hand in der Hose
Foto: andriano – 123RF.com

Die Selbstbefriedigung beim Gooning stellt demzufolge ein meditatives Erlebnis dar – verbunden mit Kontrollverlust und einer verzerrten Wahrnehmung. „Man verliert sich in den ganzen Bildschirmen, Geräuschen und Empfindungen. Man gelangt in einen tranceartigen euphorischen Zustand, verliert sein Gefühl für Zeit und Realität, lebt wahrhaftig im Jetzt“, beschreibt ein Gooner gegenüber dem Magazin Vice den besonderen Reiz von Gooning.

Drogen, Porno-Sucht und soziale Vereinsamung: Diese Risiken birgt Gooning

Gooning ist sicherlich keine Aktivität wie jede andere. Doch kann sie gefährlich sein? Auch Gooning birgt diverse Risiken, für die jeder Gooner unterschiedlich stark anfällig ist. Die größte Gefahr besteht in der Abschottung von der Außenwelt für einen längeren Zeitraum, da während einer Session der Kontakt zu anderen Menschen bewusst vermieden wird. Stichwort: soziale Vereinsamung.

Eine teuflische Spirale, da aus der Abgeschottetheit der Drang nach Gooning und Pornokonsum nur noch weiter befeuert wird. Gooner könnten mit der Zeit immer mehr den Bezug zur Realität verlieren, sodass sie irgendwann völlig in ihrer eigenen Porno-Fantasie leben. Sogar eine regelrechte Porno-Sucht ist denkbar. „Für Männer, die sich einsam und isoliert fühlen oder die vielleicht keine tiefergehenden zwischenmenschlichen Beziehungen haben, ist das einzige, was sie nach der Arbeit tun können, Computerspiele spielen oder masturbieren“, erklärt der Psychologe Thomas Brooks gegenüber Vice.

Ein weiteres Risiko von Gooning besteht in der Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente oder illegaler Drogen, die das Bewusstsein erweitern und die Erfahrung intensivieren. Unter anderem sind unter Goonern ADHS-Medikamente sehr beliebt, da sie die sexuelle Empfindlichkeit minimieren, wodurch sich der Orgasmus deutlich einfacher hinauszögern lässt.

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